Wie ich in meinem anderen Blogeintrag (Spiele und Aktivitäten zur sensorischen Entwicklung) bereits erläutert habe, hat jedes Kind und jeder Erwachsener in der Regel sieben Sinne und in einigen
Fällen (Krankheit, Behinderung, nach einem Unfall usw.) können einige unserer Sinne ohne Funktion sien oder senden zu wenig oder zu viel Informationen an unsere Gehirn weiter. Dies bedeutet, dass
das Gehirn der Betroffenen Informationen anders verarbeitet.
Unsere Sinne und unsere Wahrnehmung sind wichtig für unser tägliches Leben, aber auch mit eingeschränkter Wahrnehmung oder Sinnen ohne Funktion kann man immernoch selbständig leben. Denken wir
zum Beispiel an Menschen, die von Geburt an blind sind oder nach einem Schlaganfall gelähmt sind. Solange sie entsprechende Bewältigungsstrategien lernen, können sie lernen, eigenständig zu
leben.
Auch bei Kindern gibt es des Öfteren sensorische Auffälligkeiten oder wenn bereits diagnostiziert "Wahrnehmungsstörungen ".
Aber was bedeutet das nun?
Es bedeutet, dass Ihr Kind nicht krank oder unnormal ist. In den meisten Fällen verarbeitet das Gehirn Ihres Kindes Informationen nur auf andere Weise oder braucht länger, um Informationen zu
verarbeiten.
Schauen wir uns beispielsweise die Schule an, gibt es manche Kinder die sehr sportlich sind, andere wiederum sind nicht gut im Sport, aber dafür besser in Mathematik. Das ist normal in unserem
Leben, denn jeder hat Schwächen und Stärken. Mit unserer Wahrnehmung verhält es sich ähnlich. Die Wahrnehmung einiger Kinder entwickelt sich schneller, andere hingegen brauchen mehr Zeit oder
haben Probleme im Bereich der Wahrnehmung.
Zwei der bekanntesten Probleme sind Unterempfindlichkeit (Hyposensibilität) oder Überempfindlichkeit (Hypersensibilität).
Unterempfindlichkeit bedeutet, dass externe Reize wie Geräusche, Licht, Wärme, Kälte usw. nur sehr schwach an unser Gehirn weitergeleitet werden. Das Gehirn erhält also nur ein Minimum an
Informationen.
Ein typisches Beispiel ist, dass Ihr Kind nicht viel Schmerz verspürt, wenn es hin fällt oder sich weh tut. Oder sehr grob beim Umarmen oder Körperkontakt mit Anderen ist. Kinder, die
unterempfindlich sind, werden oft als grob oder weniger emotional empfunden (sie haben aber definitiv genauso Gefühle wie Andere!).
Überempfindlichkeit bedeutet dass äußere Reize intensiver wahrgenommen werden. Laute Geräusche werden als sehr laut wahrgenommen oder Wärme wird als heiß empfunden. Kinder, die überempfindlich
sind, werden oft als sehr sensibel wahrgenommen.
Unter - und Überempfindlichkeit kann alle unsere Sinne betreffen (Hören, Tasten, Sehen, Riechen, Schmecken, Propriozeption oder vestibuläre Wahrnehmung).
Wahrehmungsprobleme können sich auch auf ihren oder den Alltag ihres Kindes auswirken. Ihr Kind könnte Konzentrations - oder Lernprobleme haben oder unangemessenes Verhalten in der Schule
zeigen.
Im Folgenden möchte ich Euch einen Überblick über verschiedene Anzeichen einer Über- oder Unterempfindlichkeit geben. Dies kann dabei helfen, Ihr Kind besser zu verstehen und zu unterstützen, da
es manchmal für Kinder sehr schwer sein kann, wenn niemand versteht, was mit ihnen los ist, einschließlich sich selbst.
Wenn du denkst, dass dein Kind Wahrnehmungsprobleme haben könnte, wende dich an einen Arzt.
Aber Achtung! Manche Anzeiche können auch nur für eine Weile auftreten und gehören manchmal zur normalen kindlichen Entwicklung.
Also keine Angst, wenn dein Kind manche Anzeichen aufweist.
Solange das tägliche Leben dadurch nicht eingeschränkt ist, ist alles in Ordnung😊
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